Wolle


Überzüchtung
Früher wurde den Schafen in der Zeit ihres natürlichen Fellwechsels die Haare herausgezupft, so gewann man einst Wolle.
Aber damit das Tier nutzbar wird, musste der Mensch den Wildschafen den natürlichen Fellwechsel “wegzüchten”.
Aber noch nicht genug, nach der Erfindung des Schermessers wurde den Tieren ein ständiges Vlieswachstum angezüchtet, um so viel wie nur möglich der weichen Unterwolle nutzen zu können.
Bei vorzeitigen Hitzewellen können die Tiere durch ihr unnatürlich starkes Haarwachstum an Hitzschlag sterben. Schert man zu früh, besteht die Gefahr, dass die Schafe bei unerwarteten Kälteeinbrüchen erfrieren.

Dadurch dass die heutigen Herden meist aus Tausenden Tieren besteht, ist es unmöglich, den individuellen Bedürfnissen der Tiere nachzugehen oder Krankheiten wie beispielsweise dem Schmeißfliegenbefall oder Infektionen zu behandeln.

Qualvolle Schur
Aber nicht nur die Zucht der Schafe ist ein Problem, die Schur an sich ist ebenfalls ein großes und schmerzhaftes Problem. Dabei kommt es häufig zu Verletzungen der Tiere.
Da die Schafscherer meist nicht nach Stunden, sondern nach der Anzahl der geschorenen Schafe bezahlt werden, haben sie es besonders eilig. Da diese Akkordarbeit notwendig scheint, arbeiten die Scherer viel zu schnell und ihnen unterlaufen Fehler – auf Kosten der Tiere. Diese wehren sich natürlich auch gegen die schmerzhafte Prozedur.
Tiere wurden während der Schur geschlagen und verstümmelt. Verletzte und unprofitable Schafe wurden vor den Augen ihrer Artgenossen einfach erschossen oder geschlachtet.

Nicht nur Schafwolle ist beliebt
Auch Angora, Kaschmir, Mohair¹, Vikunja² oder Shahtoosh³ wird verwendet. Aber ganz gleich, von welchem Tier die Wolle stammt – die Herstellung von Wolle jeder Art ist für die Tiere mit Leid verbunden.

 

¹ Die Haare der Angoraziege
² Gehört zur Familie der Kamele, ähnlich wie Alpakas
³ Tibetantilope, welche für die Wolle illegal getötet werden