Zirkus


Zwang und Gewalt für den Profit
Hinter all dem Glitzer und den aufregenden Vorführungen steht das Leid der Tiere. Für sie sind Zirkusse kein Spaß, sondern ein Wechselspiel aus Stress im grellen Licht und Lärm der Manege und eintöniger Langeweile in Ställen und Transportern. Den permanenten Sinnesreizen und der Willkür der Menschen ausgesetzt, ist für die natürlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen der sogenannten „Stars der Manege“ kein Platz. Sie werden lebenslänglich eingesperrt und für „Kunststücke“ zu einem artwidrigen Verhalten gezwungen. Was zählt sind nicht die Bedürfnisse der Tiere, sondern lediglich der zu erzielende Profit und die Unterhaltung des Publikums auf Kosten der Tiere.

Dressuren werden gerne als sanft und liebevoll propagiert, diese kommen aber nicht ohne Zwang und Demütigung aus. Die vermeintliche Freiwilligkeit ist eine Illusion, denn Dressur ist psychische und physische Gewalt. Die Tiere müssen befolgen, was von ihnen verlangt wird. Die Abrichtung erfolgt meist durch die Kombination aus Strafe und Belohnung. Dreizack, Peitsche, Schläge, Elektroschock sowie Elefantenhaken und nicht zuletzt Hunger und Angst der Tiere sind nur einige der angewendeten Dressurmethoden.

Auch „Haustiere“ wie Hunde, Katzen, Ziegen oder Pferde machen Kunststücke nicht freiwillig. Sie haben keine andere Wahl. Auch ihr Verhalten wird kontrolliert, einstudiert und trainiert. In der Manege ist oft nicht viel von der permanenten Unterdrückung und der Gewalt erkennbar. Auch lassen sich die meisten Menschen bereitwillig täuschen und glauben dem, was von Seiten der Zirkusbetreiber*innen propagiert wird.

Zwischen den Auftritten gibt es keine Erholung und die Tiere werden ständig in engen Fahrzeugen zu neuen Gastspielorten gekarrt. Für die Tiere bedeuten die vielen Transporte und Ortswechsel enormen Stress. Und auch am Veranstaltungsort, falls sie einmal nicht in engen Ställen stehen, sondern ihnen ein Auslauf zur Verfügung gestellt wird, bleiben sie doch immer auf begrenztem Raum eingesperrt. Jeden Tag, meist ein Leben lang, sind sie zur Untätigkeit verdammt. Sämtliche ihrer arteigenen Bedürfnisse werden unterdrückt.
Krankheiten, Todesfälle, Wachstums- und Verhaltensstörungen wie Apathie oder Selbstverstümmelungen begleiten den Alltag im Zirkusgeschäft. Häufig auftretende Bewegungsstereotypien sind das als Weben bezeichnete Auf- und Abschwingen oder Drehen des Kopfes, Wippen, Hin- und Herlaufen und Kreisgänge.

Ein Zirkus ist quasi ein rechtsfreier Raum, da in Deutschland keine juristisch verbindliche Verordnung existiert, welche die Haltung, Pflege und Unterbringung der Tiere regelt. Entgegen vieler Vorstellungen sind Kontrollen durch das Veterinäramt kaum vorhanden. Diese orientieren sich an den sogenannten Zirkus-Leitlinien, welche aber völlig unzureichend sind. Natürlich haben Zirkusunternehmen selbst an den Formulierungen zur Zirkus-Leitlinie mitgewirkt.
Trotz dieser oben genannten Leitlinie werden immer wieder Verstöße bekannt, welche aber, wenn überhaupt, nur mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Tiere im Zirkus werden oft bis zum letzten Atemzug durch die Manege getrieben. Wenn sie nicht mehr für Vorführungszwecke geeignet sind, werden sie beispielsweise an mitleidsvolle Tierschützer verkauft, einfach zurückgelassen oder eingeschläfert. Meist gestaltet sich ihr Lebensabend nicht friedlicher als ihr bisheriges Leben.

Manege frei von Tierquälerei!